Wie wir Eltern gelassener auf einen Wutausbruch bei Kindern reagieren können.

3 ganz grundsätzliche Tipps bei Umgang mit heftigen Gefühlsregungen

Lautes, wildes Rumstampfen und Schreien, Luftboxen, mit rotem Kopf oder einem fetten Knoten im Bauch, der hochsteigt und heftig explodiert – so erleben wir Eltern so manchen Wutausbruch bei unseren kleinen Kindern.
In manchen Altersstufen sind sie besonders häufig und heftig und bringen uns mitunter an den Rand des Aushaltbaren. Da ist es oft schwer, ruhig und gelassen zu bleiben.
Ich möchte einen Anstoß dafür geben, diesem starken Gefühl gelassener zu begegnen und es nicht als negativ, unnötig oder peinlich abzutun oder gar zu unterdrücken. Auf lange Sicht ist das nicht nur aussichtslos, sondern auch ungesund und wahrlich „unproduktiv“, denn…

der Umgang mit Wut hat ein ungeheures (positives) Potential.

Die Wut gehört zu unseren menschlichen Gefühlen genauso wie Freude, Angst, Trauer und Scham – die häufig als die fünf „Basisgefühle“ bezeichnet werden. Aber warum tun wir uns – persönlich und gesellschaftlich – dann so schwer mit der Wut und bewerten sie als unerwünscht, unangenehm, unangebracht – also negativ?
Wut wird als „wilde, unbeherrschte“ Kraft erlebt. Nicht selten bekommen Kinder bei einem Wutausbruch zu hören: „Nun, nimm‘ Dich mal zusammen und beherrsch‘ Dich wieder!“. Denn bei einem heftigen Wutanfall, scheinen die Kleinen ganz außer sich zu sein. Als Eltern erleben wir uns in solchen Situationen oft hilflos, überfordert und fast ohnmächtig.

Wie kann ich als Elternteil mit diesem starken Gefühl besser umgehen?

Vor allem dadurch, dass wir lernen, Wut als ganz normales Gefühl anzunehmen und sie nicht als negativ abzuwerten. Wenn wir das schaffen, ist ein wichtiger Grundstein gelegt, für einen gelasseneren Umgang mit unserem wütenden Kind.

Hier meine 3 ganz grundsätzlichen Tipps für den Umgang mit der Wut

  • GEFÜHLE UNBEWERTET ANNEHMEN

    …denn sie haben alle ihre Berechtigung, Wichtigkeit und ihren Sinn. Alle Gefühle haben Kraft. Es ist also nicht das Gefühl und dessen Kraft die uns zu schaffen macht, sondern dessen negative Bewertung und unser Ungeübt sein im Umgang mit ihnen.
    Jedes Gefühl, kann uns – wenn wir es annehmen – helfen, zu etwas in unserem Leben Klarheit zu gewinnen oder „Stellung zu beziehen“.

  • GEFÜHLE SIND VERBÜNDETE

    …wir müssen sie nicht bekämpfen!
    Und so hat auch die Wut eine FUNKTION und eine wichtige Botschaft, denn sie sagt: „Das ist falsch!“
    Wir können mit dem Kind feststellen, was es will und was nicht. Mit ihr erkennen Kinder und wir unsere Grenzen und Werte. Die Wut treibt uns voran und regt uns zum Handeln an. Sie macht uns aktiv. Wir setzen uns für uns selbst und andere ein, wenn wir wütend sind. Mit der Wut verändern wir Dinge. 

  • BESSER KONSTRUKTIV ALS DESTRUKTIV

    Wenn wir uns auf die Botschaft der Wut einlassen und erkennen, welches Bedürfnis beispielsweise nicht erfüllt oder welcher unserer Werte gerade verletzt ist, dann gehen wir mit der Wut um und sind ihr nicht mehr hilflos „ausgeliefert“. So verliert sie ihre Bedrohlichkeit und Aggressivität. Wir vermeiden, dass sie zerstörerisch wirkt und beispielsweise unsere Beziehungen gefährdet.
    Die Wut will nur mit ihrem Anliegen gehört werden. Dann wird sie für uns zu einem wertvollen Rat- und Impulsgeber, um uns für uns selbst (oder auch andere) einzusetzen. 

 

Wenn Sie als Eltern auch gerne gelassener mit Ihrem kleinen Wutmonster umgehen wollen, dann kontaktieren Sie mich gerne. Wir finden mit Sicherheit das passende Angebot für Ihr Anliegen.