Immer das gleiche Müsli zum Frühstück?

Warum Routinen im Familienleben so hilfreich und entlastend sind 

Jeden Abend das gleiche Ritual, vielleicht sogar immer die gleiche Gute-Nacht-Geschichte, immer ein Apfel in der Brotdose und die Kinder baden immer sonntags Abend? Den Schlüssel immer in die Kiste in der Garderobe, vor dem Essen Hände waschen und immer das gleiche Müsli zum Frühstück? Ist das nicht schrecklich eintönig?

Überhaupt nicht – was uns Erwachsenen mitunter langweilig erscheint, bietet Kindern Orientierung und Sicherheit. Und auch uns Erwachsenen erleichtern die immer wiederkehrenden Gewohnheiten den Alltag enorm.

Unser Alltag – egal ob in Familie, Job oder Freizeit  – ist voll von Entscheidungen, die wir ständig und über den Tag 1000-fach treffen müssen. Was koche ich morgen, welches Projekt hat Priorität, was ziehen die Kids zur Einschulung an, wann kann ich den besten Freunden treffen etc. ?

Diese vielen großen und kleinen Entscheidungen kosten uns Kraft, denn sie sind gedankliche (Höchst-)Leistungen. Wir müssen, oft sekundenschnell, abwägen, priorisieren und entscheiden. Unser Gehirn ist also dauernd gefordert.

Wie gut und vor allem wie entlastend, wenn wir dann wenigsten ein paar Dinge, ganz automatisch, ohne Nachdenken tun. Eben den Schlüssel in die Schlüsselkiste legen, den Apfel in die Brotdose, die gleiche Geschichte vorlesen oder immer mittwochs morgens joggen gehen.

Routinen nehmen uns Entscheidungen ab. Das entlastet und schafft Freiraum für die Dinge, die nicht routinemäßig getan werden können.

Gerade im Familienalltag sind sie Gold wert:

  • Routinen strukturieren unseren (Familien-)Alltag – das schafft Klarheit und Sicherheit
  • Kinder lieben Vorhersehbarkeit und Wiederholungen. Das gibt ihnen ein Gefühl von Orientierung und Verlässlichkeit
  • Routinen ersparen uns Zeit
  • Wiederkehrende Abläufe ersparen Diskussionen im Alltag
  • Routinen schaffen wieder freie Kapazitäten an anderer Stelle

Gerade die zu-Bett-geh-Routine ist ein wunderbares Beispiel für die Kraft des Wiederkehrenden: wir als Eltern müssen nicht jeden Abend neu überlegen, wann es ins Bett geht, was wir tun und was das Kind für ein entspanntes, ruhiges Einschlafgefühl braucht: 10 Minuten Hörspiel hören und malen, Schlafanzug an, Zähne putzen, den Hund knuddeln, ab ins Bett und 2 Geschichten vorlesen.
Wie schön, dass wir das haben, wie erleichternd für unseren Familienalltag.

Und ganz nebenbei: die gleiche Routine kann auch die Babysitterin oder Tante durchführen, wenn sie die Kleine ins Bett bringen. Auch so helfen Routinen und sorgen für Verlässlichkeit und ein Gefühl von Sicherheit.

Natürlich geht es bei den Routinen nicht darum, uns in ein starres Zeitkorsett zu pressen und bis auf ewig den Apfel in die Brotdose zu legen. Jede Familie muss selbst definieren, was ihre Routinen sind und wann diese verändert und angepasst werden.

Wir Erwachsenen sollten uns nur davor hüten, diese Routinen als langweilig abzustempeln, sondern besser das entlastende Potential darin wertschätzen.

Denn schließlich brauchen wir all unsere Kräfte für den ganzen Rest ohne Routine!

Wenn Sie mit und für Ihre Familie gute Routinen etablieren und so Ihren Alltag entlasten wollen, dann kann Ihnen mein Coaching sehr gut dabei helfen.